In Ihrem internationalen Team läuft es nicht rund. Gegenseitige Vorwürfe und Vorurteile – „die können nicht planen“, „die blockieren ständig“, „die sind einfach arrogant und nicht kooperationsbereit“ – vermiesen die Stimmung, die Arbeit am Projekt stockt. Der vorgesehene Termin droht zu platzen. Und Sie? Zerbrechen sich den Kopf über die Frage, wie Sie Ihr Team – rechtzeitig! – in Gang bringen sollen.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Teamarbeit, auch über Grenzen hinweg oder mit Kollegen aus anderen Kulturen, ist in vielen Unternehmen inzwischen Alltag und hat häufig klare Vorteile. Gemeinsam schafft man mehr und findet man Lösungen, auf die man allein nicht gekommen wäre. Und das brauchen wir in unserer immer komplexer werdenden Welt.

Solange alles rund läuft, ist die Luft rein. Probleme entstehen, wenn dunkle Wolken aufziehen. Wenn Dinge schieflaufen und Stress entsteht. Auf einmal spielen Kulturunterschiede eine Rolle. Und Vorurteile über „die da“. Ehe man es sich versieht, steckt man mitten in einem Teufelskreis aus ausgesprochenen und unausgesprochenen Vorwürfen.

Andere Menschen, andere Bedürfnisse

Das muss nicht sein! Zumindest nicht, solange man berücksichtigt, dass wir alle Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind. Teils sind diese persönlichkeitsbedingt, teils haben sie mit unserer kulturellen Prägung zu tun.

Sind Sie eher der introvertierte Typ? Dann ist es Ihnen wahrscheinlich wichtig, konzentriert an einer Sache arbeiten zu können und dabei möglichst wenig gestört zu werden.

Wenn Sie eher zu den Typen gehören, die den persönlichen Austausch brauchen, dann ist das ruhige Kämmerlein für Sie eher eine Horrorvision. Extravertierte Typen haben nun einmal andere Bedürfnisse.

Bedürfnisse hängen auch mit unserer kulturellen Prägung zusammen. So ist vielen Deutschen ein bestimmtes Maß an Sicherheit und Strukturen wichtig, um ihre Arbeit erledigen zu können. Manche Niederländer hingegen brauchen eine gewisse Freiheit und Eigenverantwortung, um sich wohl zu fühlen. Sie ahnen es schon: Arbeiten ein sicherheitsorientierter und ein freiheitsliebender Mensch in einem Team zusammen, dann sind Misstöne vorprogrammiert!

Die eine geniale Frage

Wie also stellen Sie sicher, dass all diese Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen einigermaßen harmonisch und vertrauensvoll zusammenarbeiten? Indem Sie fragen! Nein, nicht ob jemand noch einen Kaffee möchte ? Ein Kaffee zur richtigen Zeit tut zwar gut, ist an dieser Stelle jedoch nicht das Allheilmittel.

Es gibt eine andere Frage, mit der Sie das gegenseitige Verständnis verbessern können. Für die Beantwortung sollten Sie sich allerdings etwas Zeit nehmen. Wenn es hoch hergeht, ist diese Frage also nicht die richtige. Aber im Nachhinein ist sie Gold wert, um zu verstehen, woran es gehakt hat und wie man solche Situationen in Zukunft vermeiden kann. Und wie man als Team wachsen kann.

Es ist diese Frage:

Was brauchen Sie von mir, damit es Ihnen gut geht und Sie Ihre Arbeit erledigen können?

Diese augenscheinlich simple Frage hat es in sich! Denn Hand aufs Herz: Wissen Sie genau, was Sie selbst brauchen, damit es Ihnen gut geht und Sie Ihre Arbeit erledigen können? Und: Wissen Sie, was Ihre Kollegen brauchen, um sich wohl zu fühlen und eine gute Leistung zu erbringen? Und wissen Ihre Kollegen, was Sie dafür brauchen?

Wir verbringen viele Stunden am Tag auf der Arbeit, sitzen gemeinsam im Büro – und häufig kennen wir die Antwort auf diese einfache Frage nicht …

Wenn Sie also in einem Team mit vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und Kulturen arbeiten, dann stellen Sie sicher, dass alle die Bedürfnisse der anderen kennen. So dass Sie das nächste Mal, wenn es wieder hektisch wird, ohne Misstöne reagieren können. Und Sie und Ihr Team miteinander statt übereinander reden.

Foto: pantermedia_lightsource

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